Die Instrumente der Pontos-Griechen
Folgende Instrumente kommen aus Pontos:
- Der Kementzes (oder Lyra)
- Zournas
- Aggeion oder Touloum Zourna
- Cheiliavri
- Ntaouli
1. Der Kementzes (oder Lyra)
Der Kementzes ist das Hauptinstrument der Pontos-Griechen. Paulos Charopoulos sagt dass der Kementzes aus Mesopotamien, aus Ägypten und aus Griechenland stammt. In Persien gab es ein Instrument mit dem Namen "kamantzia" und im Kaukasus eines mit dem Namen "kamatzies". Mit großer Wahrscheinlichkeit kommt die Bezeichnung Kementzes daher. In einem Museum mit Instrumenten in Neu Delhi, Indien gibt es 3 ähnlich, jedoch größere Instrumente, deren Saiten aus Tierinnereien sind, so wie auch einst in Pontos. Es scheint als ob dieses Instrument weit verbreitet war in der kleinasiatischen uns asiatischen Welt.
In Pontos wurde dieses Instrument aus Pflaumenbaumholz hergestellt, welches zum Herbstanfang geholzt wurde um der Feuchtigkeit zu entgehen. Der Baumstamm musste sehr sauber sein. Das Holz wurde in Tier-Fäkalien gelegt um fest und trocken zu werden und dass bis zu 2 Jahre.
Auch Efeuholz wurde verwendet. Im trockeneren Griechenland Klima wurden auch andere Holzarten verwendet welche poliert wurden.
Diese Instrumente wurden von den Musikern selber hergestellt. Man sagt dass die Instrumente die aus einem Stück gemacht sind besser sind als die zusammengeklebten aus mehreren Stücken. Heute wird die Lyra aus Erleichterungsgründen nicht als ein Stück hergestellt sondern aus mehreren. Es werden auch verschieden Holzarten benutzt. Die Lyra hat eine Flaschen- ähnliche Form und besteht aus 6 Teilen. Eigenschaften der Lyra:
- To kifal (der Kopf)
- Ta otia (3 Saitenschrauben)
- I goula (der Hals)
- I Glossa (die Zunge)
- Ta tripia ( Die Löcher, insgesamt 4. Jeweils 2 links und rechts neben den Saiten)
- Ta magla (die Backen bestehend aus 2 Löchern)
- To kapak (der Deckel)
- I raxia (der Rücken)
- O gaidiaron ( hebt die Saiten . klebt auf dem Deckel)
- Ta kordas oder xordes. Die Saiten. Früher aus Tierinnereien, später aus Seide und heute aus Metall.
- Ta routhounia oder skolekia
- To pallikar (festigt die Saiten)
- To stoular. Befindet sich im Körper um dem Klang linearität zu geben.
Die Lyra war etwa 45-60 cm lang und 7-11cm breit. In Trapezount findet man die längsten Lyra mit den höchsten Tönen. Die Saiten bestehen aus einem Si der Gitarre und 2 La der Geige. Die Saiten werden mit dem toksar gespielt, einem Stab in dem früher Pferdeschwanz Haare eingebunden wurden. Die Lyra hat nur das Ntaouli als begleitendes Instrument und wird in geschlossenen Sälen gespielt. In offenen Plätzen spielten auch oft mehrere Lyra gemeinsam welche auch vom Ntaouli begleitet werden konnten.
Berühmte Lyra-spielende Musiker
Musiker die heute nicht mehr Leben, und zu ihren Lebzeiten die Lyra am leben hielten:
- Petridis Stauros (Stauris aus Olassa).
- Petridis Giorgos (Gogos), Sohn des Stauris. Der beste pontische Lyra-Spieler.
- Giakoustidis Savvelis (aus Imera).
- Tsortanidis Ioannis (Tsortanikos aus Santa), er schrieb das Lied des Eukleidis.
- Simaioforidis Christos (Beraktaris), aus Kromni.
- Papawramidis Nikos aus Kromni.
- Athanasiadis Apostolos ( Apostolikas) aus Matsouka.
- Aivazidis Christos (Aivais) aus Argali, Trapezount.
- Tavridis Mitias aus Russland.
- Tsakalidis Konstantinos (Kostikas) aus Stavrin.
2. Der Zournas
Bei verschiedenen Veranstaltungen auf offenen Plätzen wurde der Zournas gespielt welcher vom Ntaouli begleitet wurde und auch vom Touloum. Wegen der sehr großen Lautstärke dieses Instruments konnten auch die Menschen weit weg von der Veranstaltung tanzen. Dies war nicht möglich mit der Lyra.
Das Problem mit diesem Instrument, welches schwer zu spielen war, ist dass man nur schwer begleitend singen kann. Nur wenige waren in der Lage dies zu tun. Weil das Singen ein Hauptbestandteil der Kultur war spielt man öfter die Lyra bei Versammlungen.
Der Tanz, geführt vom Zournatzis, begann mit einer bestimmten Einführung, langsam versammelten sich die Menschen um den Musiker herum und tanzten. Der Kreis der geformt wurde, wuchs immer mehr an, der Zournatzis und der Ntaoultzis (also beide Musiker) bewegten sich frei innerhalb des Kreises. Ein guter Zournas Spieler (Zournatzis) war derjenige der spielte ohne abzusetzen um Luft zu holen. Eine gute Atemtechnik war also entscheidend.
Die Größe des Instruments ist von Ort zu Ort verschieden. In Matsouka waren diese Instrumente umeiniges kleiner als im Normalfall, jedoch war der Klang gleichlaut.